Immersion

inmersion

Der Trend im Bereich Erziehung und Bildung ist eine „Erziehung zur Mehrsprachigkeit”. Der Ansatz der frühen Immersion gilt heute als das weltweit erfolgreichste und am gründlichsten erforschte Sprachlehr- und Sprachlernverfahren.

 

1. Was ist Immersion?:

Immersion bedeutet Eintauchen in eine fremde Sprache. Im Immersionsunterricht wird anstelle der Muttersprache der Schülerinnen und Schüler eine Fremdsprache zur Vermittlung von Sachfachwissen eingesetzt. Die Fremdsprache fungiert als Vehikel zum Transport der Inhalte. Die Lehrkräfte sind darauf eingestellt, dass die Schüler viele Worte nicht „verstehen” und erklären daher alles besonders anschaulich. Der Erwerb der Fremdsprache ähnelt dem Erwerb der Muttersprache und erfolgt in derselben Reihenfolge: verstehen, sprechen, lesen, schreiben.

 

2. Vorteile der frühen” Immersion:

  • Kindern fällt es leichter, „fremde” Laute zu unterscheiden.
  • Bei Kindern ist die Muttersprache noch wenig „gefestigt”.
  • Kinder zeigen beim Sprachgebrauch weniger Hemmungen und sind verschiedenen Übungsformen gegenüber aufgeschlossen.
 

3. Wissenschaftliche Erkenntnisse:

  • Kenntnisse in der Fremdsprache: Das Niveau ist deutlich höher als das, was im lehrgangsbasierten Fremdsprachenunterricht erreicht wird.
  • Kenntnisse in der Muttersprache (Lesen/Schreiben): Immersiv unterrichtete Grundschulkinder erzielen ebenso gute Ergebnisse wie einsprachig unterrichtete Kinder.
  • Fachwissen: Immersiv unterrichtete Grundschulkinder schneiden gleich gut ab.
  • Mehrsprachigkeit wirkt sich positiv auf kognitive Fähigkeiten wie Konzentration, divergentes Denken und Kreativität aus.
  • Steigerung der sozialen/ kommunikativen Kompetenzen.
  • Offenheit und Toleranz werden gefördert (bi-kulturelles Lernen).
  • Auch der Erwerb der Muttersprache profitiert vom Umgang mit verschiedenen Sprachen (Aufwertung beider Sprachen).
 

4. Voraussetzungen

  • ein möglichst früher Beginn
  • kontinuierlicher und intensiver Kontakt zur Fremdsprache
  • häufiger Gebrauch der Fremdsprache in verschiedenen und relevanten Kontexten
  • authentischer Input durch Lehrkräfte mit einer hohen Kompetenz in der Fremdsprache
 

5. Immersion an der Deutschen Schule Santa Cruz

  • Kindergarten: hier wird seit 2013 in allen Klassen auf Deutsch und Spanisch kommuniziert.
  • Erste Klasse: hier werden insgesamt 18 Wochenstunden auf Deutsch unterrichtet: Mathematik, Deutsch, Musik, Kunst und Sachkunde. Die Deutschstunden sind durch zwei deutschsprachige Lehrkräfte, die anderen Fächer durch eine deutschsprachige und eine spanischsprachige Lehrkraft doppelt besetzt.
 

6. Strategien, die die Lehrkräfte anwenden:

Eine weitere Sprache zu lernen ist ein zusätzliches Geschenk.
  • sprachliche und organisatorische Gerüste
  • Kontextualisierung: Mimik, Gestik, reale Objekte, Bilder
  • Multisensorisches Lernen, Bedeutungsaushandlung, vielfältige und interessante Materialien
  • Fehler sind ein normaler Bestandteil des Spracherwerbsprozesses und müssen zugelassen werden
  • Fachtermini werden auf Spanisch und auf Deutsch erarbeitet
  • Die Schülerinnen und Schüler dürfen Spanisch sprechen, werden aber stets zum Gebrauch der Fremdsprache ermutigt
  • Wichtig sind für die Kinder verlässliche Gerüste/ Routinen im Tagesablauf (z.B. Wetter-Routine, Signallieder oder –reime)
  • Keine Übersetzungen, aber die Äußerungen in der Muttersprache der Kinder werden kommentiert, in der Fremdsprache wiederholt, bzw. widergespiegelt
  • Die Kinder werden ermutigt nachzusprechen, mitzusingen, usw.