Immersionskonzept

kigaIn unserem Kindergarten betreuen wir Kinder aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen. Auch unser Team besteht aus Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund, Sprachen und Lebenserfahrungen. Es ist uns wichtig, den Kindern eine Erfahrungswelt zu schaffen, die es ermöglicht unterschiedliche Sprachen und Kulturen als Bereicherung zu erleben.

 

Unser Kindergartenteam sieht den Schwerpunkt unseres Bildungsauftrages neben der systematischen Förderung aller Entwicklungsbereiche, im Spracherwerb der deutschen Sprache, einhergehend mit der Vermittlung der deutschen Kultur. 

 

kigaWir betreuen 200 Kinder, die nach Altersgruppen in 8 Gruppen eingeteilt sind und jeweils von zwei Erzieherinnen und Erzieher betreut werden. Unsere Kinder erwerben die deutsche Sprache durch das von uns an unsere Voraussetzungen angepasste bilinguale Immersionsmodell (Sprachbad), wobei beide Lehrkräfte im Tandem arbeiten und jede konsequent ihre Sprache einsetzt.
 
Die Immersionsmethode im Tandemmodell vermittelt den Kindern die Wertschätzung aller Sprachen, Kulturen und Menschen durch die erlebte Lebenspraxis.

 

Eine fließende Zusammenarbeit und kooperative Beziehung des gesamten Teams ist Voraussetzung für eine optimale Umsetzung. Kinder erwerben die deutsche Sprache über eine affektive Beziehung zu ihren Bezugspersonen und durch den natürlichen Umgang mit der Sprache im Alltag. 

 
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In diesem Sinne findet ein Prägungsprozess statt, der nicht nur den Spracherwerb, sondern auch deutsche Kulturwerte durch einen Sozialisierungsprozess in die Ursprungskultur integriert und somit die Entwicklung interkultureller Kompetenzen ermöglicht.

Wir arbeiten nach dem Prinzip eine Person – eine Sprache. Schon zu Beginn des ersten Kindergartenjahres übernimmt die deutschsprachige Lehrkraft (ErzieherIn) von Anfang an die Aktivitäten und „Unterrichtsführung“ und die spanischsprachige Lehrkraft unterstützt, indem sie gruppendynamische Prozesse begleitet und festgelegte Aktivitäten übernimmt.  Beide Lehrkräfte bauen ihre Beziehung zu den Kindern über individuelle Ansprache und die Betreuung von Kleingruppenarbeit in ihrer Sprache auf.

 

Nur spezifische Aktivitäten wie zum Beispiel Phonologische Bewusstheit werden zuerst in der Muttersprache (Spanisch) entwickelt und danach in der deutschen Sprache. Im zweiten Kindergartenjahr intensiviert sich dieser Prozess. 

 

Voraussetzungen des Gelingens 

 

Lehrkräfte sollten:

  • Kenntnis der frühkindlichen Entwicklung und Empathievermögen haben, teamfreudig, kreativ, belastbar und flexibel sein
  • ein freundliches und fröhliches Wesen und Spaß an ihrer Arbeit haben
  • beide Sprachen beherrschen
  • die Ursprungskultur des Kindes, die Lebensgeschichte kennen und wertschätzen
  • eine kooperative Beziehung und regelmäßigen Kontakt zu den Eltern herstellen und pflegen
  • Zeit für wöchentliche gemeinsame Besprechungen und Planungen effizient einsetzen
  • sich gut auf den „Unterricht“ vorbereiten
  • strukturiert arbeiten
 

Sprache 

  • einfache, aber grammatikalisch korrekte Sprache anwenden
  • Sprachrituale mit dem gesamten Team entwickeln, dokumentieren, systematisch anwenden und weitergeben (K1 an K2 und an Grundschule)
  • die Phonologische Bewusstheit fördern (sollte zuerst in der Erstsprache durchgeführt werden)
  • mit der Sprache spielen
  • viel über Musik, Rhythmik, Theater, Experimente und andere für Kinder interessante Aktivitäten vermitteln
 

Unterricht/Aktivitäten sollten 

  • interessant und herausfordernd sein und Spaß machen
  • dem ganzheitlichen Prinzip entsprechen
  • lebensnah sein
  • in ihrer Durchführung die Selbstständigkeit und das Handeln fördern
 

Elternarbeit 

  • Informationsveranstaltung am Anfang des Jahres
  • Informationen über Prinzipien der Methode
  • Angebot von Deutschkursen für Eltern
 

Eltern, die Deutsch sprechen, können diesen Prozess auch zu Hause unterstützen.